Komplementärmedizinische Verfahren im Rahmen der Behandlung onkologischer Erkrankungen werden immer wieder kontrovers diskutiert. Für eine Reihe von Methoden ist die Wirksamkeit kaum durch Studien belegt, sodass es wenige objektivierbare Daten über ihre Effektivität gibt. Für andere Verfahren, wie beispielsweise die Akupunktur, gibt es eine Reihe von Therapiestudien, die für bestimmte Situationen einen Therapievorteil gezeigt haben. Komplementärmedizinische Therapien und Anwendungen haben sich nichtsdestotrotz über die letzten Jahrtausende etabliert und weiter entwickelt, und auch in der Onkologie einen besonderen Stellenwert erlangt.
Insgesamt handelt es sich bei dem Begriff „Komplementärmedizinische Verfahren“ um eine Vielzahl von Methoden und Behandlungskonzepten, die durch ganz verschiedene Theorien belegt sind.
So hat beispielsweise die heilige Hildegard von Bingen schon sehr früh in ihren Schriften auf die Wirksamkeit zahlreicher pflanzlicher Arzneien, Minerale, aber auch Edelsteine hingewiesen. Zu ihren Behandlungsansätzen gehörten ebenfalls Empfehlungen zu maßvoller und ausgewogener Ernährung sowie der Rat, Kräuter und Gewürze, Dinkel, Sellerie, Edelkastanie und Fenchel und andere Produkte in den Ernährungsplan zu integrieren. Ferner betonte sie den Wert eines ausgeglichenen Wechsels von Ruhe und Aktivität und sprach sich für verschiedene Ausleitungsverfahren (z.B. Aderlass, Fasten, Schröpfen und andere) sowie seelische Ausgeglichenheit aus.
Der bayerische Priester und Hydrotherapeut Sebastian Anton Kneipp (1821-1897) hat mit der Entwicklung der Kneipp-Medizin und Kneipp-Therapie ähnliche Themen in seinen Empfehlungen berücksichtigt, aber auch einen großen Schwerpunkt auf Behandlungsverfahren in Form von speziellen Wasseranwendungen gelegt. Diese Kombination aus Pflanzenwirkstoffen, Bewegungs- und Ernährungsempfehlungen hat sich über die Jahrhunderte in einer Reihe von Konzepten erhalten, die vorbeugend (präventiv), aber auch zur Behandlung bestehender Erkrankungen (kurativ) eingesetzt werden können. Allerdings ist hier eine sichere Wirksamkeit nicht belegt. Für wenige Symptome (z.B. Krampfadern) gibt es jedoch Hinweise auf eine Linderung der Beschwerden. Eine klinische Studie ergab, dass durch regelmäßige Kneipp-Anwendungen eine Verbesserung der Lebensqualität für Bronchitispatienten erreicht werden kann.
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bietet einen mannigfaltigen Schatz an Behandlungsansätzen, deren Wirksamkeit über die letzten 2000 Jahre in China weiterentwickelt und tradiert wurde. Zu den Behandlungsverfahren gehören Akupunktur, Arzneitherapie, Moxibustion sowie spezielle Bewegungsübungen wie Qigong. Die TCM ist heute in Deutschland an vielen Stellen professionell verfügbar, wobei ihre Wirksamkeit immer wieder kritisch diskutiert wird. Mehrere prospektive Studienansätze konnten jedoch für die Akupunktur deutlich bessere Heilungsergebnisse als durch die Behandlung mit herkömmlichen westlichen Behandlungsmethoden belegen. Hierauf basierend gibt es eine Empfehlung der WHO Akupunktur bei über 40 Krankheiten einzusetzen (Indikationsliste für Akupunktur, 2003).
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Quellen:
- Hildegard von Bingen: Ursachen und Behandlung der Krankheiten. (Causae et curae). Übers. von Hugo Schulz. Mit e. Geleitwort von Ferd. Sauerbruch. Haug, Heidelberg 1955 (4. Auflage. 1983), ISBN 3-7760-0569-6.
- Gottfried Hertzka: So heilt Gott. Die Medizin der hl. Hildegard von Bingen als neues Naturheilverfahren. Christiana, Stein am Rhein 1970, (18. Aufl. 2006), ISBN 3-7171-0527-2.
- Oskar Schmitt: Hildegard von Bingen, eine missverstandene Heilige. Buchwerkstatt Berlin 2008, ISBN 978-3-940281-03-6.
- World Health Organization: Legal Status of Traditional Medicine and Complementary/ Alternative Medicine: A Worldwide Review. 2001, S. 2
- http://apps.who.int/medicinedocs/en/d/Js4926e/6.html
- http://apps.who.int/medicinedocs/en/d/Js4926e/5.html
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